Otello in der Frankfurter Oper :
Belcanto mit Schlange

Lesezeit: 3 Min.
Will Rossini historisch und stilistisch gerecht werden: Dirigent Sesto Quatrini zu Gast an der Frankfurter Oper
Sesto Quatrini bricht eine Lanze für Rossini. Er leitet die Frankfurter Erstaufführung von „Otello“. Dabei möchte er mit Vorurteilen gegenüber dem Autor des Stückes aufräumen.

In den Belcanto-Opern Rossinis sei der Dirigent als „Ko-Komponist“ gefragt, sagt Sesto Quatrini. Der Italiener, Jahrgang 1984, einst Assistent bei Fabio Luisi und seit einem Jahr als Generalmusikdirektor im litauischen Vilnius tätig, leitet die Frankfurter Erstaufführung von Rossinis Oper „Otello“. Und er schreibt jedenfalls die Kadenzen für die Sänger selbst. Seine Partitur ist mit unterschiedlichen Farben markiert und durchanalysiert, mit Bleistift hat er an manchen Stellen mit einer sonst unter einer Fermate nur gehaltenen Textsilbe virtuose Läufe und Verzierungen ergänzt. Im Gespräch wird schnell deutlich, dass Quatrini das historische Verständnis und eine stilgerechte Aufführung des kaum bekannten Werks am Herzen liegen. Nach seiner Einschätzung gibt es viele Vorurteile gegenüber Rossini: Seine Musik erscheine vielen simpel oder geradezu dümmlich.

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