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Nachtkritik zu "The Exterminating Angel": Wie im falschen Film

Mit frenetischem Applaus feierte das Premierenpublikum am Donnerstag die Eröffnungspremiere der Salzburger Festspiele 2016: die Uraufführung der Oper "The Exterminating Angel".

Nachtkritik zu "The Exterminating Angel": Wie im falschen Film
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Tom Cairns hat sein Libretto auf dem Drehbuch Bunuels aufgebaut und die Uraufführung sehr textgläubig praktischerweise, aber leider ziemlich langweilig und vor allem geheimnislos auch gleich selbst inszeniert. Eine adäquate Umsetzung des Stoffes - so man ihm schon so offensichtlich folgt wie in dieser Veroperung - verlangte freilich eine der Vorlage halbwegs angemessene, raffiniert ausdifferenzierte Musiksprache. Thomas Ades (der selbst das ORF-Radio-Symphonieorchester Wien dirigiert) entschied sich für das Handfeste, setzt alle Figuren permanent unter klanglichen Starkstrom, bläst das Geschehen dadurch ins Bombastische auf. Sein eklektischer Furor macht gewiss was her, verfehlt aber dadurch den Kern der Geschichte: das unlösbar Rätselhafte von fremd-vertrauten Beziehungen. "The Exterminating Angel" besteht aus blendender Oberfläche ohne Dahinter oder Darunter, Geheimnis oder Tiefe.

Wer Intention, Stück und Aufführung so zu lesen versuchte, musste sich wie im falschen Film wähnen. Wen das nicht anfocht, jubelte aus seiner Sicht womöglich zu Recht.

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