Bayreuther Festspiele :
Wo nimmt die Frau bloß diese Töne her?

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Das Leben ist vom Werk nicht zu trennen: In Barrie Koskys Inszenierung der „Meistersänger“ quälen die deutschen Meister den Beckmesser alias den Juden Hermann Levi (Johannes Martin Kränzle, liegend).
Katharina Wagner ist es gelungen, die Bayreuther Festspiele musikalisch und szenisch auf hohem Niveau zu konsolidieren. Die Wiederaufnahmen von „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Tannhäuser“ beweisen es.

Ohne Molly und Marke ist alles noch viel trauriger. Die zwei kalbsgroßen, aber recht artigen pechschwarzen Wu­schelhunde, mit denen Richard Wagner am 13. August 1875 um 12.45 Uhr bei 23 Grad Celsius Außentemperatur vom Gassigehen in seine ­Villa Wahnfried zurückkehrt, standen in diesem Jahr für die Wiederaufnahme der „Meistersinger von Nürnberg“ nicht mehr zur Verfügung. „Die sind weg, leider“, erzählt uns Barrie Kosky in der ­Pause am Bratwurststand neben dem Bayreuther Festspielhaus, „ins Ausland verkauft. Wir kamen nicht mehr an die ran. Und wegen Corona ist sowieso alles viel schwieriger geworden.“

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