„Elektra“ in Genf :
Links, zwei, drei, rechts, zwei, drei

Lesezeit: 4 Min.
Und sie dreht sich noch: Elektra (Ingela Brimberg) als Exponat eines transhumanen Schicksals in Form der Technik
Ulrich Rasche ist berühmt für seine monumentalen Bühnenbilder und das rhythmische Sprechen im Schauspiel. Jetzt hat er in Genf erstmals eine Oper inszeniert: „Elektra“ von Richard Strauss.

Ist ja gut, wir haben es begriffen: Wichte sind die Menschen, auch wo sie sich groß dünken. Angeleint trapsen sie durchs Leben wie Kleinkinder im Laufställchen an ihrem Geschirr. Was immer sie tun, hängt an den Fäden des Schicksals. Ananke, wie die Griechen sagten, hält sie gebunden. Mit der Einsicht des Alters lässt die Last der Bindung nach, zugleich schrumpft die Länge der Leine: „Dem harten Muss bequemt sich Will und Grille. So sind wir scheinfrei denn nach manchen Jahren, nur enger dran, als wir am Anfang waren“, reimte Goethe vergrätzt.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.