Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten kann die Deutsche Oper Berlin wieder bedeutende Künstler präsentieren: Opernstars wie Elīna Garanča, Roberto Alagna, Petra Lang oder Peter Seiffert.

Bayerischer und österreichischer Kammersänger ist er längst. Es wurde Zeit, dass Peter Seiffert den Ehrentitel auch in Berlin bekommt. Schließlich spielt die Stadt eine entscheidende Rolle in der Karriere des weltweit gefeierten Tenors. In den frühen 80er-Jahren wurde er Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin. Götz Friedrich baute ihn mit den passenden Rollen als Heldentenor auf.

In Friedrichs „Lohengrin“-Inszenierung feierte Seiffert 1990 einen Sensationserfolg, der seinen internationalen Durchbruch bedeutete. Die Kritik sprach vom „Weltereignis des Wagner-Singens“. Am 7. und 13. Dezember übernimmt er nun wieder die Titelpartie im „Tannhäuser“ an der Seite seiner Ehefrau Petra Maria Schnitzer. Nach der Vorstellung am 7. Dezember verleiht Kulturstaatssekretär Tim Renner dem Tenor den Ehrentitel „Berliner Kammersänger“.

Paraderolle als Don José

Eine ganze Reihe von großen Stimmen ist im Dezember auf der Opernbühne zu erleben. Auch Roberto Alagna ist an den großen Opernhäusern zwischen New York, London und Wien zu Hause – und natürlich immer wieder in Berlin. In den 30 Jahren seiner Karriere hat er sich ein Repertoire von 60 Partien zugelegt. Der französische Tenor ist von sizilianischer Abstammung. Seine Stimme fühlt sich im französischen Repertoire so wohl wie im italienischen. Don José gehört schon lange zu seinen Paraderollen. Am 2. und 8. Dezember ist er in zwei „Carmen“-Vorstellungen zu hören.

Auch eine exzellente Damenriege schmückt den Dezember-Spielplan. In „Turandot“ am 12. und 19. Dezember verkörpert Catherine Foster die grausame Prinzessin. Die britische Sopranistin hat ihre dramatische Stimme zwischen 2001 und 2011 am Nationaltheater Weimar entwickelt. Bei den Bayreuther Festspielen war sie die Brünnhilde in Frank Castorfs „Ring des Nibelungen“. Schon im Februar kehrt sie als Elektra an die Deutsche Oper Berlin zurück.

Drei Mal ist Elīna Garanča als junger Graf Octavian von Rofrano zu bestaunen: Am 14., 17. und 20. Dezember singt und spielt sie die Hosenrolle im „Rosenkavalier“. Die Partie singt die Lettin schon seit ihren Anfängen am Staatstheater Meiningen. Inzwischen zählt sie längst zu den umworbenen Stars der Opernwelt. Petra Lang etablierte sich früh als gefeierte Wagner-Interpretin. Vor zwei Jahren hat sie die Rolle der Brünnhilde erobert. In Genf und Budapest machte sie vergangene Spielzeit Furore mit der Partie in allen drei „Ring“-Opern. Die Ortrud im „Lohengrin“ singt sie dagegen schon lange. An der Deutschen Oper Berlin schlüpft sie am 21. und 25. Dezember in die Rolle der intriganten Gegenspielerin von Roberto Saccà als Lohengrin.

Neue Adina im „Liebestrank“

Olga Peretyatkos Erfolgsspur der letzten Jahre zieht sich von Palermo (Lucia di Lammermoor) über Venedig (Gilda) bis nach Lausanne (Alcina). Die junge St. Petersburgerin, die in Berlin studierte, erregt überall Aufsehen mit ihrem fulminanten Koloratursopran und ihrer Bühnenpräsenz. Natürlich singt sie besonders gern in ihrer Wahlheimatstadt Berlin. Nach ihrem Rollendebüt als Marfa in der „Zarenbraut“ bejubelte man sie an der Staatsoper. An der Deutschen Oper stand sie schon als Lucia di Lammermoor auf der Bühne. Als umschwärmte Adina im „Liebestrank“ ist sie nun am 22. Dezember und in der Silvester-Abendvorstellung ganz in ihrem Element.