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Pressekonferenz der Deutschen Oper Berlin am 10.4.2024 mit der Komponistin Rebecca Saunders, Operndirektor Christoph Seuferle, Generalmusikdirektor Donald Runnicles und Intendant Dietmar Schwarz.

© Bernd uhlig

Die Pläne der Deutschen Oper für die Saison 2024/25: Lodernde Leidenschaften

Neuinszenierungen von Verdi, Weill und Strauss, eine große Uraufführung und eine opulente Rarität: Die Deutsche Oper Berlin bietet in der kommenden Saison 230 Vorstellungen.

Es ist gerade die pure Freude, sich mit den Verantwortlichen der großen Berliner Klassikinstitutionen über Zuschauerzahlen zu unterhalten. Denn das Publikum strömt allüberall. Von einer „phänomenal tollen Entwicklung“ schwärmt gar Thomas Fehrle, der Geschäftsführende Direktor der Deutschen Oper Berlin: Seit Beginn der aktuellen Spielzeit ging die Auslastung kontinuierlich nach oben, in den ersten drei Monaten dieses Jahres lag sie schließlich bei sensationellen 90 Prozent.

Rebecca Saunders schreibt ihre erste Oper

Und das hat Auswirkungen auf die künstlerische Qualität: Denn nichts motiviert die Menschen auf und hinter der Bühne mehr als ein volles Haus. Kein Wunder, dass Intendant Dietmar Schwarz sagen kann: „Die Deutsche Oper ist in einem Zustand, in dem ich sie gerne übergebe.“ Damit meint er den Sommer 2025, wenn er sich nach 13 Spielzeiten in den Ruhestand verabschieden wird.

In seiner letzten Saison erlaubt sich Dietmar Schwarz, noch einige Herzensprojekte zu realisieren. Eine absolute Rarität aus dem italienischen Repertoire beispielsweise, „La Fiamma“, 1934 uraufgeführt, eine opulente Oper von Ottorino Respighi, der hierzulande allein für seine Tondichtungen wie die „Pini di Roma“ bekannt ist. Carlo Rizzi wird dirigieren, Christof Loy inszenieren.

Ein Regisseur, den Dietmar Schwarz besonders schätzt, ist Benedikt von Peter. Ihm hat er eines der am schwersten zu interpretierenden Werke des 20. Jahrhunderts anvertraut, Kurt Weills „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“. Drei absolute Publikumslieblinge machen mit: Annette Dasch, Evelyn Herlitzius und Nikolai Schukoff.

Generalmusikdirektor Donald Runnicles lässt es 2024/25 ruhig angehen. Er hat sich lediglich eine Premiere vorgenommen. Zusammen mit dem Regisseur Tobis Kratzer vollendet er seine Richard-Strauss-Trilogie, mit der „Frau ohne Schatten“. Enrique Mazzola dagegen, geschätzter ständiger Gastdirigent der Deutschen Oper, wird sowohl den neuen „Macbeth“ leiten (inszeniert von Marie-Eve Signeyrole) als auch einen konzertanten Massenet-„Werther“ (mit Jonathan Tetelman in der Titelrolle).

Für die große Uraufführung der Spielzeit sorgt Rebecca Saunders: In ihrem ersten Musiktheaterstück „Lash“ geht es um eine Frau, die vom Schicksal buchstäblich gespalten wird – in vier Persönlichkeiten, die vier Performerinnen auf der Bühne darstellen werden. Enno Poppe debütiert als Dirigent, die Inszenierung übernimmt das Kollektiv „Dead Centre“.

Da die Berliner Schulferien 2025 außergewöhnlich spät starten, wird die Saison an der Deutschen Oper ebenfalls extralang dauern, bis zum 26. Juli nämlich. 40 verschiedene Werke stehen auf dem Spielplan, 230-mal wird sich der Vorhang in der Bismarckstraße heben. Hoffentlich weiterhin vor bestens gefüllten Zuschauerreihen.

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