Wagners „Parsifal“ in Hamburg :
Harlekin besucht die Gralsritter

Von Jürgen Kesting
Lesezeit: 4 Min.
Noch gibt er sich heiter, nach dem Kuss dann schreit er: Andreas Schager als Parsifal
An der Hamburger Staatsoper verrätselt Achim Freyer den schon sehr rätselhaften „Parsifal“ von Richard Wagner noch mehr. Das Beste sind die Bässe.

Während der Arbeit am „Parsifal“ bemerkte Richard Wagner zu seiner Frau Cosima: „Ich habe einen philosophischen Satz komponiert; ,hier wird der Raum zur Zeit“. Tatsächlich aber sagt Gurnemanz, mit Parsifal auf dem Weg in die Welt des Grals: „Zum Raum wird hier die Zeit.“ Nicht nur für Wagner war es „ein verfluchtes Thema“, sondern auch für Theatermacher, die das zeitliche Geschehen durch die Kategorien des Raumes sichtbar machen wollen. Bei seiner Hamburger Inszenierung nähert sich Achim Freyer als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner dem Rätselwerk mit einer szenischen Verrätselung – einer Folge mythischer Bilder, kryptischer Zeichen und symbolischer Zahlen.

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