Verdis „Falstaff“ in Antwerpen : Da sitzt ein Orchester im Baum
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Zum Herstellen von Gegenwart scheint auf unseren Opernbühnen heute gesteigerter Eifer nötig zu sein, als wären Gegenwart und Oper zwei Dinge, die sich nur krampfhaft zusammenbringen ließen. Die Konvention des Aktualisierungsdrucks – Theodor Fontane hätte sie „das gesellschaftliche Etwas“ genannt – wirft ständig ihr Stöckchen, das die Regisseure, in artig intellektueller Selbstdressur, hechelnd apportieren. So wird durch Kostüme, „Verlegung in unsere Zeit“ und andere Äußerlichkeiten (Flüchtlinge, Trump-Luftballons, Politikerhände in Rautenhaltung) die Gefährtenschaft zwischen uns und der Oper auf Schlüsselreize reduziert.
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