1. Startseite
  2. Kultur

Oper Imeneo bei Göttinger Händel-Festspielen

KommentareDrucken

Gesanglich makellos und mit ausdrucksstarker Gestik: William Berger als Imeneo (Mitte). Foto: da Silva
Gesanglich makellos und mit ausdrucksstarker Gestik: William Berger als Imeneo (Mitte). Foto: da Silva © -

Göttingen. Starke Sänger, prachtvolle Barockkostüme und tolle Tänzer: Sigrid T’Hooft überzeugte bei den Göttinger Händel-Festspielen mit ihrer Inszenierung der Oper „Imeneo".

Wem schenkt Rosmene ihre Liebe - dem empfindsamen Tirinto oder aber Imeneo, der sie aus der Hand von Piraten befreit hat? Um diese Frage dreht sich Händels Oper „Imeneo“, deren Figuren im Magnetfeld zwischen Bauchgefühl und Verstand schweben. Mit prachtvollen Barock-Kostümen (Ausstattung: Stephan Dietrich) und im Dämmerlicht von neun Kerzenleuchtern (Ralf Sternberg) ließ die Inszenierung von Sigrid T’Hooft, die bei den Göttinger Händel-Festspielen am Freitag im Deutschen Theater Premiere feierte, ein stimmiges, historisch informiertes Spektakel entstehen.

Gesanglich makellos

Im luftigen Blau und Grün eines anmutig gemalten Arkadiens fühlten sich Bariton William Berger (Imeneo), der Countertenor James Laing (Tirinto) und Anna Dennis als ebenso bezaubernde wie entschiedene Rosmene gesanglich makellos und mit ausdrucksstarker Gestik in das Gefühlswechselbad ihrer Figuren ein, befeuert oder ermahnt von der jugendlichen Clomiri (Stefanie True) und ihrem Vater Argenio (Matthew Brook).

Zweiter Akt mit Tempo

Witz und Tempo zogen besonders ab dem zweiten Akt in den Bann, so etwa die lodernde Eifersuchtsszene Tirintos, Imeneos Liebesarie vor dem Vorhang oder ein Duett, in dem sich die Kontrahenten gegenseitig in ihren Stimmfächern imitierten.

Impulse erhielt die vom Festspiel-Orchester und dem Projektchor unter Laurence Cummings sprühend gestaltete Musik durch pointierte Tanzeinlagen. Die sechs Mitglieder der belgischen Company Corpo Barocco traten als Grazien auf, karikierten ihren Menuett-Tanz als chaotische Piraten und erschienen als überirdischer Hofstaat, der Imeneo zum Glücklichen bestimmte - jedoch erst, nachdem Rosmene und Tirinto sich mit betörenden Koloraturen voneinander verabschiedeten.

Das Publikum im Deutschen Theater feierte die Künstler mit Zwischenapplaus und rhythmischem Schlussbeifall.

Weitere Aufführungen im Deutschen Theater Göttingen: 12.-14. und 16. Mai. Karten: 0551/384813-0

Von Felix Werthschulte

Auch interessant

Kommentare