Kurtág-Uraufführung in Mailand :
Ein schwarzer Advent

Von Klaus Georg Koch, Mailand
Lesezeit: 5 Min.
Hier kommen wir nicht mehr heil raus: Hilary Summers (links) und Leonardo Cortellazzi spielen singend den Stillstand der Zeit.
Zehn Jahre Warten haben sich gelohnt: Die Oper „Fin de partie“ von György Kurtág wird an der Mailänder Scala zum Ereignis von europäischem Rang. Aber das Werk führt ins Dunkel.

Zweiundneunzig Jahre ist der Komponist György Kurtág nun alt, und doch ist seine erste und einzige, zehn Jahre lang erwartete Oper mit allen Zeichen des Vorläufigen ausgestattet. „Entwurf“ steht dick über dem Libretto, „nicht definitive Version“ ist über die Noten genagelt. Ja, der Meister aus Budapest komponiert noch immer über dem Text von Samuel Becketts „Endspiel“, während in Mailand die Uraufführung am Donnerstag als prima assoluta, als absolut erste Vorstellung, in die Musikgeschichte eingehen wird.

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