„Candide“ in Berlin :
Weltverriss im Walzertakt

Von Christiane Tewinkel
Lesezeit: 4 Min.
Musikalische Lust am Kolorit und viele, viele Bilder: Barrie Kosky inzeniert Leonard Bernsteins „Candide“ an der Komischen Oper in Berlin.

Ganz schwer zu sagen, woran es Barrie Koskys Inszenierung von Leonard Bernsteins „Candide“ an der Komischen Oper in Berlin fehlte. Es fehlte doch an gar nichts! Für das Berliner Publikum und die Töchter des Komponisten als Ehrengäste fuhr Kosky alles auf, was die Komische Oper zu bieten hat: Glitterpartikel, die von der Decke fallen. Rauchschwaden, in die Alessandro Carletti scharfe Lichtkegel stach. Großartige Tänzerinnen und Tänzer, von Otto Pichler choreographiert. Goldene Abendkleider, Fettanzüge, Allongeperücken. Wunderbar kunstvolle Stimmen, ein perfekt einstudiertes Orchester. Wo ist das Problem? Nun: Selbstbezüglichkeit, Prasserei und eine schwierige Werkvorlage.

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