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Äußerst unterhaltsamer "Vogelhändler" im Linzer Musiktheater

Von Michael Wruss, 11. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Äußerst unterhaltsamer "Vogelhändler" im Linzer Musiktheater
Matthäus Schmidlechner (Adam) und Theresa Grabner (Christel) Bild: S. Almonem

Es gibt noch Karten für die heutige Benefiz-Vorstellung von Carl Zellers Operette zugunsten des OÖN-Christkindls.

Alle zehn Jahre wieder begegnet man dem "Vogelhändler" auf der Bühne des Linzer Landestheaters. Am Sonntag hatte Carl Zellers Meisterwerk im Musiktheater Premiere. So freut man sich auf Melodien wie "Schenkt man sich Rosen in Tirol", "Wia mei Ahnl" oder die Auftrittslieder der Christel von der Post und des Adam aus Tirol.

Das Thema Protektion und Korruption birgt nur wenig Reiz, und Techtelmechtel regen heute auch nicht wirklich auf. Karl Absenger stürzt sich in seiner Regie mehr auf die Oberfläche. Das Wort Korruption bekommt man nicht bloß einmal zu lesen, wenngleich das Stück sehr intime und zwischenmenschliche Beweggründe beinhaltet. Allein das Verlangen nach einer Ehrenjungfrau schreit gerade nach "#MeToo". Optisch suhlt man sich in barocken Reifröcken und Perücken (Kostüme: Götz Lanzelot Fischer) und lässt die Tiroler zünftig in ebenso prachtvollem Ambiente (Bühne: Walter Vogelweider) aufmarschieren. Zum Schauen gibt es genug.

Musikalisch lag der Abend in den Händen von Marc Reibel, der zünftig aufspielen und dabei nicht immer Eleganz walten lässt, dafür aber keine Sekunde Langeweile entstehen lässt. Das Bruckner Orchester spielt willig mit. Der Chor unter Elena Pierini ist präsent wie immer, allerdings nicht so textdeutlich. Matthäus Schmidlechner macht als Adam eine ideale Figur und tollt mit spürbarem Spaß als Tiroler über die Bühne. Julia Borchert ist anfangs eine eher eingezwängte Kurfürstin, die sich erst im sehr poetisch angestimmten Kirschbaum-Lied freisingen kann und dann begeistert. Franziska Stanner ist eine fein komische Adelaide, Michael Wagner ein profunder Baron Weps, Mathias Frey ein artiger Stanislaus, und Franz Suhrada und Tomas Kovacic mimen ein illustres Professorenpaar. Wirklich begeisternd war Theresa Grabner als Briefchristel, die dabei ihre Stimme ideal einsetzen kann und auch fein spielt.

Ein kritisches Couplet zur Auflösung des Linzer Theatervertrages wurde vom Publikum heftig beklatscht. Das wird auch dem anwesenden Landeshauptmann gefallen haben.

Fazit: Ein Operettenklassiker mit genialer Musik im klassischen Gewand, der das Publikum restlos begeisterte.

Benefiz-Vorstellung: Heute, 19.30 Uhr, Karten unter 0732/7611-400, der Reinerlös fließt in die OÖN-Christkindl-Aktion und die katholische Männerbewegung "Sei so frei".

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