Oper „Barkouf“ in Straßburg :
Da ist ein Hund an der Macht

Von Lotte Thaler
Lesezeit: 4 Min.
Machenschaften und Intrigen spielen sich in der Inszenierung von Mariame Clément der lang vergessenen Offenbach-Oper „Barkouf oder ein Hund an der Macht“ rund um den Hundepalast des Staatsoberhauptes ab.
Brillant: In Straßburg wird eine komische Oper von Jacques Offenbach nach fast 160 Jahren wiederentdeckt. Die lange Vergessenheit des Stücks tut dessen Aktualität jedoch keinen Abbruch.

Wo gibt es denn so etwas, dass die Titelrolle einer Oper weder zu sehen noch zu hören ist? Wäre dies nicht eher eine Idee von John Cage oder Mauricio Kagel, von Komponisten also, die viel für Absurdes übrighatten? Im neunzehnten Jahrhundert musste ein Komponist schon wahrhaft ausgebufft sein, um so etwas zu wagen. Entsprechend katastrophal war auch die Resonanz. Nicht nur die Zensur war überfordert, auch mancher Komponisten-Kollege und die Fachpresse schrien das Werk nieder. Sehr zu Unrecht, wie uns jetzt in Straßburg klargemacht wird.

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