«L'elisir d'amore» am Theater St.Gallen: Hinreissend komisch und voller Tiefsinn

Ulrich Wiggers lässt Gaetano Donizettis Oper «L’elisir d’amore» im Kinderzimmer spielen. Seine Inszenierung ist voller witziger Details, zu denen Leif-Erik Heines Ausstattung viel beiträgt.

Rolf App
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Mit Tristan und Isolde fängt alles an: Adina (Tatjana Schneider) erzählt die Geschichte vom Zaubertrank, Nemorino (Alexey Neklyudov) hört aufmerksam zu. (Bild: Iko Freese)

Mit Tristan und Isolde fängt alles an: Adina (Tatjana Schneider) erzählt die Geschichte vom Zaubertrank, Nemorino (Alexey Neklyudov) hört aufmerksam zu. (Bild: Iko Freese)

Am Ende kommen im Theater St. Gallen zum langen Applaus auch die zwei Kinder auf die Bühne, die während der Ouvertüre miteinander gestritten haben. Zwei Puppen sind dabei zu Boden gefallen, und eine Seite aus einem Buch ist zerfetzt worden. Und als sich der Vorhang hebt, haben die Puppen Lebensgrösse angenommen: Adina (Tatjana Schneider) liest vor, was auf der Seite aus dem Buch steht – die Geschichte von Tristan und Isolde und dem Zaubertrank. Auch Nemorino (Alexey Neklyudov) sehnt sich nach einem solchen Zaubertrank, mit dem er Adina erobern kann. Was ihm am Ende nach vielen Krisen gelingt.

So zeigt sich die Oper «L’elisir d’amore» in jener jugendlichen Frische, die ihr nicht nur Gaetano Donizettis zwischen Munterkeit und Schwermut changierende Musik und Felice Romanis witziges Libretto verleihen. Sondern vor allem auch Ulrich Wiggers Regie und Leif-Erik Heines Ausstattung – mit einem ins Riesenhafte vergrösserten Kinderzimmer und fantastischen Kostümen. Wobei Shea Owens als muskelbepackter Sergeant Belcore und David Stout als geschäftstüchtiger Quacksalber Dulcamara das Salz in der Suppe dieser alles in allem ziemlich tiefsinnigen Komödie sind.