Koskys Uraufführung der Oper „M“ :
Warte nur ein Weilchen

Von Isabel Herzfeld
Lesezeit: 4 Min.
Immer spür’ ich, einer ist hinter mir her, das bin ich selbst: Der grandiose Scott Hendricks singt den „M“.
Wen die kleinen Erwachsenen jagen: Barrie Kosky bringt in Berlin die Oper „M“ von Moritz Eggert zur Uraufführung. Zu sehen war ein Stück, das den Fokus ganz auf die Psyche eines verfolgten Kindermörders legt.

Musik, überall Musik. Blechbläser brüllen den Zuhörer von vorn an, Streicherlinien schlängeln sich von hinten in sein Gehirn, ein Kinderchor singt aus dem Off unschuldiges Liedgut in atonale Klangflächen hinein, in das grelle Blitze aus dem Synthesizer zucken. Ganz eingehüllt wird man von Klängen, die der Komponist Moritz Eggert aufgrund eines ausgeklügelten Surround-Verfahrens in den Raum schickt, bis sie sich im Kopf festsetzen und dort zu kreisen beginnen.

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