„Frau ohne Schatten“ in Wien :
Ein Kaiserpaar, das wirklich singen kann

Von Reinhard Kager
Lesezeit: 4 Min.
Hinwendung zur vorimpressionistischen Seite: Camilla Nylund als Kaiserin und Evelyn Herlitzius als Amme
Viele Stars, wenig Spannung: Die Wiener Staatsoper feiert ihre hundertfünfzigjährige Geschichte mit der „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss.

Für eine Kulturinstitution sind hundertfünfzig Jahre beinahe eine halbe Ewigkeit. Zumal die Geschichte der Wiener Staatsoper genaugenommen bis ins achtzehnte Jahrhundert zurückreicht, als der Betrieb des k. u. k. Hofoperntheaters noch im kleinen – nahe beim heutigen Opernhaus gelegenen – Kärntnertor-Theater stattfand. Durch den Bau der Ringstraße wurde schließlich Platz geschaffen für ein von den Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll entworfenes, großes Wiener Opernhaus. Dessen Fertigstellung im Jahr 1869 gilt heute als Geburtsstunde der Wiener Staatsoper, obwohl diese Bezeichnung erst seit 1938 verwendet wird. Dass nun zum 150-Jahr-Jubiläum „Die Frau ohne Schatten“ gespielt wird und nicht Mozarts „Don Giovanni“, mit dem das Haus 1869 eröffnet wurde, gründet darin, dass Richard Strauss’ monumentale Zauberoper im Oktober 1919, also vor knapp hundert Jahren, im Haus am Wiener Ring zur Uraufführung gelangt war.

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