„Idomeneo“ in Salzburg :
Aus Hass auf Mozart

Von Jan Brachmann, Salzburg
Lesezeit: 4 Min.
Nicole Chevalier (Elettra) und Ying Fang (Ilia) in „Idomeneo“
Die Salzburger Festspiele eröffnen ihr Opernprogramm mit der Tragödie „Idomeneo“. Regisseur und Dirigent haben stark in Mozarts Partitur eingegriffen, um zu beseitigen, was nach ihrer Ansicht „Müll“ ist.

Vom Dresscode demokratiefeindlicher Schlägertrupps – Springerstiefel mit roten Schnürsenkeln – bewegt sich der Dirigent Teodor Currentzis nun momentweise auf die historische Aufführungspraxis bürgerlicher Zivilisation zu: Er trägt schwarze Lackschuhe, als er in Salzburgs Großem Festspielhaus vor das SWR Symphonieorchester tritt, um die siebente Symphonie von Dmitri Schostakowitsch, die „Leningrader“, zu dirigieren. Doch wie schon der drollige Obertrikotagen-Aufdruck: „Don’t judge a girl by her T-shirt“ sagt, soll man einen Menschen nie nach seiner Kleidung beurteilen.

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