Salzburger Festspiele :
Wo hat der Regisseur nur seine Ohren?

Von Jürgen Kesting, Salzburg
Lesezeit: 5 Min.
Ein Desaster, wenn allein die Musik das Zepter schwingt: Valery Gergiev und Andreas Kriegenburg verderben in Salzburg Verdis „Simon Boccanegra“.

Ein ständiger Begleiter Giuseppe Verdis – „ich bin ein Mann des Theaters“ – war der Ärger über das „verfluchte Theater“ und der Zorn auf Leute, die glauben, alles besser inszenieren zu können als der Autor. Beim Versuch, mit seiner Inszenierung von „Simon Boccanegra“ in der zweiten Version von 1881 auszuloten, was mit der Geschichte und der Musik geschieht, „wenn man sie einer größeren Heutigkeit gegenüberstellt“, hat Andreas Kriegenburg eine kardinale Maxime missachtet: „Soll ich dir die Gegend zeigen, musst du erst das Dach besteigen“ (Motto von Ernst Blochs Essay „Zeittheater“).

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.