„A Midsummer Night’s Dream“: Staatsoper feierte erste Premiere

Gestern Abend hat die Wiener Staatsoper mit „A Midsummer Night’s Dream“ ihre erste Premier der aktuellen Spielzeit gefeiert. Die Oper des britischen Komponisten Benjamin Britten nach der gleichnamigen Shakespeare-Komödie wurde zum ersten Mal nach über 50 Jahren wieder an der Staatsoper aufgeführt.

Irina Brook, Tochter von Regielegende Peter Brook, inszeniert den „Sommernachtstraum“ Brittens, das Staatsopernorchester wird von der Australierin Simone Young geleitet. Brook sagte in einem Interview mit der APA, dass sie eine besondere Beziehung zu dem Shakespeare-Stück habe: Sie sei mit der Inszenierung ihres Vaters aufgewachsen, sie selbst inszenierte das Drama zuerst in einem „freien Wald-und-Wiesen-Theater, ohne Geld, ohne Bühne“.

Fotoprobe zu „A Midsummer Night’s Dream“ in der Wiener Staatsoper
APA/Georg Hochmuth

Kritik lobt Inszenierung

Am Premierenabend zeigt sich Brooks Verbindung zu Shakespeares Drama: In der „Kleinen Zeitung“ hebt Martin Gasser die „zauberhafte Atmosphäre hervor“, Maria Scholl von der APA schreibt, dass es Brook „herzlich gleichgültig“ sei, dass diese Oper Brittens oft als „düstere Psychomodernisierung“ aufgeführt werde – doch Brook „interessiert sich weniger für Britten als für Shakespeare, weniger für das Trauma als für die Träumerei und durchaus sehr für Psychologie – allerdings für eine lustvolle“.

Auch musikalisch sei der „Sommernachtstraum“ „märchenhaft“, so Wilhelm Sinkovicz von der „Presse“, unter Youngs „entspannter, lockerer und sicherer Führung“. Young habe sich auf das „Traumabenteuer eingelassen“, so die APA-Kritikerin – in der „von schwerer Harmonik durchzogenen Partitur“ sei „vor allem zauberisch-lichtes Material detailverliebt“ herausgearbeitet.

Countertenor Lawrence Zazzo übernahm die Rolle des Oberon, die Sopranistin Erin Morley spielte die Tytania. Für die Sprechrolle des Puck gastiert Schauspieler und Tänzer Theo Touvet in Wien.

Kräftiger Applaus für Shakespeare-Interpretation

Auch das Publikum zeigte sich am Ende zufrieden: Nach dem Fallen des Vorhangs gab es lauten Jubel für die Britten-Oper, die heuer als erste Premiere auf dem Spielplan des Hauses am Ring stand.

Brittens Oper wurde erstmals 1960 in England aufgeführt, sie zählt zu den erfolgreichsten Werken des britischen Komponisten. 1962 kam die Oper nach Wien, inszeniert vom Schweizer Regisseur Werner Düggelin. Am Samstag wird die Oper live in Ö1 übertragen.

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