Theaterstück „Fernand Cortez“ :
Den Spaniern ist nicht zu trauen

Von Klaus Heinrich Kohrs, Florenz
Lesezeit: 4 Min.
Helden in Blechrüstungen: Szene aus Gaspare Spontinis "Fernand Cortez" in Florenz
Atemlos die Musik, doch brav die Inszenierung: In Florenz wird die Urfassung von Gaspare Spontinis großer historischer Oper „Fernand Cortez oder die Eroberung von Mexiko“ auf die Bühne gebracht.

Im ersten Akt tauschen die Anführer am Strand von Mexiko Geschenke. Der Mexikaner Telesco bringt Gold, Blumen und reizende Frauen, Cortez antwortet mit einem Degen. Das also sind die Geschenke Europas, vielleicht werden die Spanier sie eines Tages in unseren Händen wiedererkennen, ist Telascos bestürzte und zugleich stolze Antwort. Als Gaspare Spontinis Tragédie lyrique „Fernand Cortez oder die Eroberung von Mexiko“ im November 1809 in Paris uraufgeführt wurde, war Napoleons Spanien-Feldzug schon fast zwei Jahre mit wechselndem Erfolg im Gange. Noch einmal, nach der monströsen Ausstattungsoper „Der Triumph Trajans“ von 1807, sollte ein aufgeklärter Anführer oder Herrscher vorgeführt werden, der religiösen Fanatismus besiegt und Ordnung und Licht in eine barbarische, gewaltbereite Welt bringt.

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