„La traviata“ in Berlin :
Ist doch nur ein Traum

Von Clemens Haustein
Lesezeit: 3 Min.
Ohne Direktkontakt zum Freier: Natalia Pavolva al Violetta
Versuch einer Frauenphantasie: An der Komischen Oper Berlin inszeniert Nicola Raab Giuseppe Verdis „La traviata“ als Flucht aus der Cybersex-Welt ins Paris von vorgestern.

Reden wir übers Licht: Wie es herbstgolden glänzt im Theaterlaub, wie es fies aus dem Hintergrund gleißt, wie es kunstvolle Halbschatten wirft, in denen das fragile Gefühlsleben der Hauptfiguren ausgehandelt werden soll; wie es sich zum gnadenlosen Spot bündelt, wenn am Ende die tuberkulosekranke Violetta dahinvegetiert. Selten sieht man in der Oper eine so differenzierte Beleuchtung wie sie Linus Fellbom sich ausdachte für die neue „Traviata“ an der Komischen Oper Berlin. Auch das Dunkel gehört dazu, wenn Violetta ganz zu Beginn aus dem Licht wieder in den Schatten tritt, dass man wenig mehr sieht als die Umrisse ihres Körpers.

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