Oper „The Snow Queen“ in München :
Barbara im Traumaland

Von Laszlo Molnar
Lesezeit: 4 Min.
Im Zauberspiegelland: Barbara Hannigan als Gerda versucht Thomas Gräßle als Kay (vorn liegend) zu heilen.
Die englischsprachige Erstaufführung von Hans Abrahamsens Oper „The Snow Queen“ in München lässt die Herzen der Zuschauer kalt. Dem Stück fehlt es an einem tieferen Motiv und gesellschaftlicher Relevanz.

Das Geheimnis von Eiswelten ist ihre Unnahbarkeit. Nicht umsonst stehen Eis und Kälte als Metapher für Menschen, die sich von ihren Mitmenschen abgewandt haben, keinen Kontakt mehr halten und unerreichbar wirken. Um solchen Rückzug hinter einen Panzer aus Eis geht es in der Oper „The Snow Queen“ (Die Schneekönigin) des 1952 geborenen dänischen Komponisten Hans Abrahamsen. Die Oper, Abrahamsens erste, wurde im Oktober 2019 in Kopenhagen uraufgeführt. In dänischer Sprache. Nun gab es sie in der Bayerischen Staatsoper in München, inszeniert von Andreas Kriegenburg, als Erstaufführung der Fassung in englischer Sprache. Die Rolle der Protagonistin, Gerda, sang und singt auch in den kommenden Vorstellungen Barbara Hannigan. Hannigans Begeisterung für die Musik Abrahams verdankt die Oper nicht zuletzt ihre Entstehung.

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