Theater Mainz zeigt Puccini :
Vom Glamour in den Tod

Von Axel Zibulski
Lesezeit: 3 Min.
Da bleib ich kühl – kein Gefühl? Manon (Nadja Stefanoff, vorn) liebt den Luxus, aber auch einen Studenten.
In einer eindrucksvollen Neuproduktion zeigt Regisseur Gerard Jones im Staatstheater Mainz die Puccini-Oper „Manon Lescaut“ als Lebensreise.

Ein in den Boden eingelassenes Laufband sorgt beinahe permanent für Bewegung. Parallel zur Bühnenrampe transportiert es alle möglichen Personen und Dinge auf die Einheitsbühne, die Ausstatterin Cécile Trémolières für den jungen britischen Regisseur Gerard Jones und dessen Mainzer Neuinszenierung von Giacomo Puccinis Oper „Manon Lescaut“ errichtet hat. Eine Gruppe Mädchen ist das zuerst, unter denen sich die, die ihre Gehversuche in viel zu großen und extravaganten Stöckelschuhen unternimmt, leicht als die noch kindliche Titelfigur identifizieren lässt. Schließlich will Manon immer dort sein, wo sie nicht ist, und begehrt stets das, was sie gerade nicht hat. Als ihre Familie sie ins Kloster schickt, macht sie sich mit dem mittellosen Studenten Renato des Grieux aus dem Staub. Die wahre Liebe tauscht sie bald gegen den kühlen Reichtum im Pariser Haus des senilen Geronte ein. Weil sie sodann, auf der zweiten Flucht mit des Grieux, aber von ihrem Schmuck nicht lassen will, wird sie verhaftet, eingesperrt und nach Amerika abgeschoben, wo sie an seiner Seite stirbt.

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