Théâtre de la Monnaie :
Irgendwas mit Unisextoiletten und Homoehe

Von Jan Brachmann, Brüssel
Lesezeit: 5 Min.
In Don Giovannis Nachtclub gibt es mehr als Sex von der Stange: Krankenschwester Elvira (Lenneke Ruiten) und Lederluder Anna (Simona Saturová, beide Mitte rechts) freuen sich auf lustige Rollenspiele.
Ein toller Tag aus drei Perspektiven: Am Théâtre de la Monnaie werden die Opern von Mozart und Da Ponte zu einer verzahnt. Dabei stechen vor allem die singenden Männer hervor.

Die drei Opern, die Wolfgang Amadeus Mozart und sein Librettist Lorenzo Da Ponte zwischen 1786 und 1790 zusammen auf die Bühne gebracht haben, lassen uns einfach nicht los. Sie fragen sich, warum Liebe wohltut, warum Liebe weh tut und warum Liebe aufhört. Sie fragen sich, ob die sexuelle Befreiung die Menschen glücklicher macht, ob das Ende von Standesunterschieden und damit die Überwindung von hierarchischem Sex nicht gleichzeitig den Druck der Selbstverantwortung in der Gestaltung von Partnerschaften erhöht und ob die spielerische Seite der Erotik verlorengeht, wenn wir ständig die Aufrichtigkeit unserer Absichten verbürgen müssen.

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