Coronapremiere in Hamburg :
Kontrollierte Intensität

Von Jürgen Kesting
Lesezeit: 4 Min.
Live-Kamerafahrten ergänzen Musik und Szene in Castorfs „molto agitato“.
Intensiv und sinnfällig: Frank Castorfs „Molto agitato“ an der Staatsoper Hamburg collagiert Musik von Händel, Ligeti, Brahms und Weill. Regie führen auch die Corona-Regeln.

Fünfzehn Musiker für ein Händel-Orchester. Sieben für ein Ligeti-Orchester. Siebzehn für ein Weill-Orchester. Auf der kahl-kargen Bühne fünf Sänger-Darsteller, die sich, wie von der Regie verlangt, bei der Eröffnungs-Premiere der Hamburger Oper mit einem Phantom-Werk unter dem Titel „Molto agitato“ nicht nahe kommen dürfen. Mit einer scheinbar seltsamen Produktion, collagiert aus Musik von Georg Friedrich Händel, György Ligeti, Johannes Brahms und Kurt Weill, wolle die Hamburger Oper, hatte der Intendant Georges Delnon schon im Mai, nach der Absage von Modest Mussorgskis personenreichem Drama „Boris Godunow“, angekündigt, „kreativ und produktiv auf die aktuelle Lage reagieren“.

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