Pergolesi an Frankfurts Oper :
Der Eremit als glücklicher Sozialarbeiter

Lesezeit: 4 Min.
Aufopferung in der Nachfolge Christi: Frank Albrecht (Vespone) zu Füßen der singenden Monika Buczkowska (Sopran).
Ist Religion ein Relikt aus der Welt von Gestern oder eine Kraft, die Welt zu überwinden? Katharina Thoma verknüpft an der Oper Frankfurt „La serva padrona“ und das „Stabat mater“ von Giovanni Battista Pergolesi zu einem schönen, sinnfälligen Abend.

Erst im Januar hatte die Regisseurin Katharina Thoma an der Oper Frankfurt gezeigt, dass man ein Stück lieben und sich zugleich von ihm distanzieren kann. Sie brachte Richard Wagners „Tristan und Isolde“ auf die Bühne, indem sie den Tod als einzigen Ausweg aus dem trostlosen Leben musealisierte: Wagners Glücksverheißung des partnerschaftlichen Suizids wurde zum faszinierenden Ausstellungsstück in einer „Galerie der Romantik“, von dem sich Isolde am Ende zurückzog. Der Ausstieg der Frau aus dem Kunstwerk beschrieb szenisch den Weg aus der emotionalen Manipulation in die Freiheit der Selbstbestimmung.

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