Zaubershow mit Femme fatale
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Szenen einer magischen Beziehung: Faust und Helena (Julian Orlishausen und Lena Sutor-Wernich) auf der Bühne des Staatstheaters Darmstadt Bild: Nils Heck
Doppelte Opernpremiere als digitales Ereignis: Mariame Clément inszeniert am Staatstheater Darmstadt Händels „Lucrezia“ und Boulangers „Faust et Hélène“.
Die Idee, die ursprünglich nicht szenisch gedachten Kantaten „Lucrezia“ von Georg Friedrich Händel und „Faust et Hélène“ von Lili Boulanger zu einem Musiktheaterabend zu verbinden, sei zwar aus der Not der Pandemie heraus geboren worden, habe sich aber als sehr fruchtbar erwiesen, sagt die Opernregisseurin Mariame Clément voller Begeisterung. Denn das 1706/07 in Italien zur Zeit des päpstlichen Opernverbots entstandene Werk des damals gerade 21 Jahre alten Barockmeisters und das ebenfalls knapp eine halbe Stunde dauernde Stück der früh verstorbenen französischen Komponistin, die dafür 1913 mit sogar erst 19 Jahren und als erste Frau den „Prix de Rome“ zugesprochen bekam, bewegten sich in ihren völlig verschiedenen Stilen auf musikalisch sehr hohem Niveau.
Clément sah zudem auch inhaltliche Anknüpfungspunkte und entschied sich so, die Kantaten in ganz verschiedenen Szenerien dramaturgisch zu verbinden. Ursprünglich sollte am Staatstheater Darmstadt in dieser Saison ihre 2019 für die Bregenzer Festspiele entstandene Inszenierung der Oper „Don Quichotte“ von Jules Massenet als Übernahme gezeigt werden, geleitet vom Darmstädter Generalmusikdirektor Daniel Cohen, mit dem die Französin nun auch die kleiner besetzte Produktion erarbeitet hat.
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