Reimanns „Lear“ in München :
Geht ein König in die Käfersammlung

Von Stephan Mösch
Lesezeit: 4 Min.
Ein Ereignis: Christian Gerhaher singt auf die am Boden liegende Hanna-Elisabeth Müller ein.
An der Bayerischen Staatsoper startete die Erfolgsgeschichte von Aribert Reimanns Lear. Gut vierzig Jahre später wagt sich Christoph Marthaler an eine Neuproduktion – mit einem furiosen Christian Gerhaher in der Titelpartie.

Der Kalauer kann vieles bedeuten, zumal in Corona-Zeiten. „To be or not to be“ zischt Lear halblaut in die Stille. Klingt wie ein Gruß an das Staatsschauspiel nebenan, wo Shakespeares „Hamlet“ vor zehn Tagen Premiere hatte. Die Bühnen sind wieder offen in München. Immerhin siebenhundert Besucher darf das Nationaltheater zur Premiere von Aribert Reimanns „Lear“ empfangen, natürlich mit Testnachweis und strengsten Kontrollen. Wer seine Maske während der Vorstellung auch nur knapp unter die Nasenlöcher zieht, wird in der Pause vom Einlasspersonal höflich gerügt.

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