„Zigeunerbaron“ in Berlin :
Z-Worthülsenfruchtsuppe

Von Gerald Felber
Lesezeit: 3 Min.
„Ja, das Schreiben und Lesen ist noch nie mein Fach gewesen“ - Philipp Meierhöfer als Schweinezüchter Zsupán
Nach dem Z-Schnitzel und der Z-Sauce kommt nun auch die Operette „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß auf den Prüfstand. Die Komische Oper Berlin kämpft sich damit aus dem Lockdown. Der Regisseur Tobias Kratzer verkennt am Stück Witz und Ernst zugleich.

Dominik Köninger war nicht zu beneiden. Schon während der Ouvertüre zu Johann Strauß’ „Zigeunerbaron“ musste er sich missgelaunt auf der Bühne lümmeln, mit dem Säbel Luftlöcher schlagen, Starkprozentiges in sich hineinschütten: outrierter Aktionismus, dem dann noch eine Schlammflut hingemümmelter Verbalinjurien gegen das „Zigeunerpack“ aufgesetzt wird, das ihm, dem Grafen Homonay, seine gute alte Zeit kaputt gemacht hat, aus der nun nur noch die schmucke Husarenuniform, Schnaps und lustlose Fresserei geblieben sind.

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