Leipziger Uraufführung :
Liebe deine Nächste

Von Michael Ernst
Lesezeit: 4 Min.
Szene aus der Oper „Paradiese“
Freie Liebe in der freien Stadt: Ist das vielleicht das Paradies? In Leipzig kommt die Oper „Paradiese“ von Gerd Kühr nach Hans-Ulrich Treichel zur Uraufführung und begleitet den Protagonisten bei seiner privaten sexuellen Revolution.

Vom lauten Wir zum stillen Du und Ich: „Proletarier aller Länder, entschuldigt mich“, ruft der Sponti und geht in die Mensa. Auch im West-Berlin von 1968 will von den nach Weltfrieden und Gerechtigkeit dürstenden Revoluzzern niemand hungern. Also zieht die eben noch lautstark in der Aula protestierende Menge („Keine Mark mehr für den US-Krieg“) friedlich von dannen, bleiben Albert und Lise allein zurück. Kein Traumpaar, die beiden Provinzler aus Westfalen und Bruchsal. Wenig später landen sie – nein, nicht im Bett – auf dem Küchentisch der WG. Freie Liebe in der Freien Stadt. Klingt paradiesisch?

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