Salzburger Festspiele :
Gut gesponserte Kapitalismuskritik

Von Jan Brachmann, Salzburg
Lesezeit: 4 Min.
Gastarbeit kann Folter sein: Die Aktualisierung von Nonos „Intolleranza 1960“.
Bei den Salzburger Festspielen überzeugt Morton Feldmans Oper „Neither“ als eine zum Psychoterror gesteigerte Irritation. Jan Lauwers hingegen ertränkt Luigi Nonos „Intolleranza 1960“ in linkem Kitsch.

Es gibt Fortschritte der Freundlichkeit in Salzburg, zumindest äußerlich. Noch zu den Pfingstfestspielen war der Ton der Durchsagen für die Corona-Maßregeln im Saal so barsch wie von einer Frühsporttrainerin im kulturrevolutionären Umerziehungslager. Nach ihrem „Enjoy the performance!“ konnte man gar nicht anders, als mit strammen Gesäßbacken folgsam und freudig zu sein.

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