Verdis „Don Carlo“ in Dresden : Wenn der König weint, wankt die Welt
Von Jan Brachmann
Lesezeit: 4 Min.
Zur Mitte der Weltnacht, in der Schwärze von Hunger und Krieg, blühen die Lilien im Wald von Fontainebleau. Sie wissen nichts vom Elend der Menschen, die wir dahinter in Filmbildern sehen, im kahlen Gehölz der Not. Schneeweiß wie die Blumen der Könige leuchten auch Malwina Stępień und Brian Scalini als Elisabetta von Valois und Don Carlo, Infant von Spanien. Sie tanzen sich, nach einer Choreographie von Altea Garrido, ins Glück hinein. Und ihr Glück könnte die Hoffnung der Unglücklichen sein. Für dreizehn Minuten wortlos-zärtlicher Zweisamkeit will es so scheinen.
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