Verdis „Don Carlo“ in Dresden :
Wenn der König weint, wankt die Welt

Lesezeit: 4 Min.
Auf Erden sind Elisabetta (Dinara Alieva) und Don Carlo (Riccardo Massi) getrennt im Himmel aber (Malwina Stępień und Brian Scalini, Mitte, oben) vereint.
Giuseppe Verdis Oper „Don Carlo“ ist von Manfred Trojahn mit einem neuen Prolog versehen worden. In Dresden hatte diese Neufassung jetzt in der durchdachten Inszenierung von Vera Nemirova Premiere.

Zur Mitte der Weltnacht, in der Schwärze von Hunger und Krieg, blühen die Lilien im Wald von Fontainebleau. Sie wissen nichts vom Elend der Menschen, die wir dahinter in Filmbildern sehen, im kahlen Gehölz der Not. Schneeweiß wie die Blumen der Könige leuchten auch Malwina Stępień und Brian Scalini als Elisabetta von Valois und Don Carlo, Infant von Spanien. Sie tanzen sich, nach einer Choreographie von Altea Garrido, ins Glück hinein. Und ihr Glück könnte die Hoffnung der Unglücklichen sein. Für dreizehn Minuten wortlos-zärtlicher Zweisamkeit will es so scheinen.

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