Rossini in Frankfurt : Der unendliche Augenblick
Von Wolfgang Fuhrmann
Lesezeit: 4 Min.
Was für eine merkwürdige Theaterform die Oper ist, wird vielleicht am ehesten deutlich an dem, was Richard Strauss in einem Brief an Hugo von Hofmannsthal das „kontemplative Ensemble“ genannt hat: Wenn „in dem Moment, wo vielleicht gerade eine dramatische Bombe geplatzt ist, die Handlung stille steht und alles sich in Betrachtungen verliert“. Plötzlich ist die dramatische Zeit außer Kraft gesetzt durch die musikalische, in der die Anwesenden ihr innerstes Empfinden im Gesang aussprechen, unbekümmert um Ohrenzeugen oder Handlungsdruck. Was als mangelnder Realismus gern verlacht wird, ist dabei eine andere dramatische Wahrheit: die aus dem Geiste der Musik.
Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos,
ohne
versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
erhalten
und immer aktuell informiert bleiben.