Salzburger Festspiele :
Eine klingende Brücke in den Himmel

Lesezeit: 3 Min.
Für sie sind Glück und Schuld eins: Corinne Winters als Katja Kabanowa in Salzburg.
Meisterhaft in der Reduktion, präzise in der Personenregie: Barrie Kosky inszeniert die Oper „Katja Kabanowa“ von Leoš Janáček bei den Salzburger Festspielen.

Durch alles Wispern und Rauschen, durch alles Blühen und Fließen, durch alles Leuchten und Schweben hindurch wird im Orchester, ohne Worte, immer wieder die gleiche, schwere Frage wiederholt: „Warum sterben, wenn es so schön ist zu leben?“ Jakub Hrůša wahrt als Dirigent in der Salzburger Felsenreitschule die Transparenz für all die genau studierten Bewegungsmuster von Pflanzen im Wind, Tieren im Gras, laufenden Kindern, sprechenden Menschen, vor allem: vom Dahinströmen der Wolga, die Leoš Janáček seiner Musik in „Katja Kabanowa“ zugrunde gelegt hat. Doch Hrůša liegt weniger daran, diese Viel­gestaltigkeit konturenscharf zu zeichnen, als einen Ton weich gestimmten beseligten Staunens darüber zu erzeugen.

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