Raffs Oper „Samson“ :
Sadisten zwischen Kuscheltieren

Von Werner M. Grimmel
Lesezeit: 4 Min.
Samson (Peter Sonn, Mitte) kauert in einer Notgemeinschaft.
Eine komponierte Kritik an Richard Wagners Inkonsequenzen und zugleich eine Tragödie der Grausamkeit: Nach 165 Jahren wird die Oper „Samson“ von Joachim Raff in Weimar uraufgeführt.

Der vor zweihundert Jahren in Lachen am Zürichsee geborene Komponist Joachim Raff, der später das Hoch’sche Konservatorium in Frankfurt am Main leitete, hatte Pech mit seinem musikdrama­tischen Hauptwerk „Samson“. Trotz en­gagierter Fürsprache seines Mentors Franz Liszt, der den jungen Feuerkopf 1849 als Sekretär und Mitarbeiter nach Weimar ge­holt hatte, kam die Oper letztlich we­der dort noch anderswo auf die Bühne. Erst 165 Jahre nach Fertigstellung der Partitur ist das „Musikalische Trauerspiel“ in fünf Aufzügen nun just in Weimar überaus eindrucksvoll aus der Taufe gehoben worden.

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