„Lustige Witwe“ in Wiesbaden :
Offensichtlicher Flachsinn

Lesezeit: 3 Min.
Im Maxim: Danilo (Thomas Blondelle, Mitte) und Njegus (Hans-Joachim Heist) amüsieren sich bei den Grisetten.
Intendant Uwe Eric Laufenberg inszeniert Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“ am Staatstheater Wiesbaden streng konventionell. Einzige Brechung ist der Auftritt von Komiker Hans-Joachim Heist alias Gernot Hassknecht.

Wiesbaden ⋅ Frackträger und Frauen in Ballkleidern bevölkern die Bühne, die nach dem Entwurf von Theodor Semmelmann die recht modern-zeitlose Eingangshalle der Pariser Botschaft des Staates Pondevedro mit einem umlaufenden Säulengang samt ländlichem Freskenfries zeigt – etwa so, wie man es sich für ein kleines Land der Phantasie um 1900 oder gar bis heute vorstellen könnte. Der Marmorboden und der zentrale Brunnen zeugen von alter Pracht. Denn schnell ist klar, dass Pondevedro vor dem Staatsbankrott steht. Die Titelfigur in Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“ lässt als ersehnte Retterin aber nicht lange auf sich warten: Elegant und schmuckbehangen tritt die Millionenerbin Hanna Glawari auf, umschwärmt von einer Männerschar – ganz so, wie man es erwartet.

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