Graz – Die Grazer Oper hat am Freitag ihr Programm für die Saison 2017/18 präsentiert: Nach der Eröffnung mit Verdis "Il Trovatore" wird ein weiter Bogen von Rossinis "Il viaggio a Reims" bis zu Paul Dukas' "Ariane et Barbe-Bleue" gespannt. Die neue Chefdirigentin Oksana Lyniv übernimmt drei Produktionen, darunter "Eugen Onegin". Das Ballett bringt unter anderem Mendelssohns "Sommernachtstraum".

Nach 20 Jahren wird im Herbst in der Grazer Oper wieder einmal Giuseppe Verdis "Il Trovatore" zu sehen sein. Die Inszenierung übernimmt Ben Baur, der mit seiner Interpretation von Gounods "Romeo et Juliette" beim Publikum sehr viel Anklang fand. Die nächste Premiere ist Mozarts "Le nozze di Figaro" gewidmet. "Wir haben genau jetzt das perfekte Mozart-Ensemble hier am Haus", begründete Intendantin Nora Schmid die Stückwahl. Markus Butter (Graf Almaviva), Tetiana (früher: Tatjana) Miyus (Susanna), Peter Kellner (Figaro) und Oksana Sekerina (Gräfin Almaviva) werden in den Hauptrollen zu hören sein.

Erste Produktion der neuen Chefdirigentin

Die erste Opernproduktion der neuen Chefdirigentin Oksana Lyniv wird Tschaikowskys "Eugen Onegin" sein. "Ich habe zu dieser Oper einen besondern Bezug, mit dieser Musik bin ich aufgewachsen, das ist seit meiner Jugend meine Traumoper gewesen", schwärmte die Dirigentin. Sie wird außerdem bei "Ariane et Barbe-Bleu" von Paul Dukas am Pult stehen, eine Rarität, die sie sehr reize, so Lyniv. In eine ganz andere Richtung geht ihre dritte Oper, Rossinis "Il viaggio a Reims", ein skurriles Werk um viele schräge Typen.

Als Musical steht diesmal "Ragtime" von Stephen Flaherty auf dem Programm, das einen Blick auf das Amerika der 20er-Jahre wirft. Für Operettenfreunde wird "Eine Nacht in Venedig" zu sehen sein, und den Abschluss bildet die Tango-Oper "Maria de Buenos Aires" von Astor Piazzolla auf der Kasematten-Bühne am Schlossberg.

Drei Ballettproduktionen

Drei ambitionierte Produktionen bietet das Ballett: "Meine Seele hört im Sehen" ist ein Abend zu barocker Musik, bei der "wir den großen Begriff der Seele umkreisen", beschrieb es Ballettdirektor Jörg Weinöhl. Dem großen Tenor Fritz Wunderlich ist die nächste Produktion gewidmet, bei der sich die Choreografen Helge Letonja, Jaione Zabala und Joao Pedro de Paula mit dem Ausnahme-Sänger auseinandersetzten werden. Mendelssohns "Sommernachtstraum" wird wieder von Weinöhl in Szene gesetzt, der sich dabei auch mit der "Transformation von Sprache in Tanz" beschäftigen wird.

Oksana Lyniv leitet auch einige Konzerte mit dem Grazer Philharmonischen Orchester, darunter das Eröffnung- und das Neujahrskonzert, aber auch einen Abend unter dem Motto "Gipfelstürmer". Als gemeinsame Produktion mit dem Kinder- und Jugendtheater Next Liberty steht "Der gestiefelte Kater" von Thomas Zaufke und Peter Lund auf dem Programm. (APA, 28.4.2017)