Kritiker-Auszeichnung :
„Opernhäuser des Jahres“ in Frankfurt und Genf

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Die Frankfurter Oper vor Corona, im März 2019
Zwei Opernhäuser sind mit dem Titel des besten Musiktheaters der Fachzeitschrift „Opernwelt“ ausgezeichnet worden. Auch zwei Dirigenten teilen sich einen Titel.

Die Oper Frankfurt und das Grand Théâtre de Genève teilen sich den Titel „Opernhaus des Jahres“. Beide Häuser wurden bei einer Abstimmung der Fachzeitschrift „Opernwelt“ unter 43 Kritikern für ihre Dramaturgie, Entdeckerfreude und individuellen Regie-Handschriften gelobt, teilte das Magazin am Dienstag in Berlin mit.

Für seine „Tannhäuser“-Inszenierung bei den Bayreuther Festspielen wählten die Musikkritiker Tobias Kratzer zum „Regisseur des Jahres“ und die Produktion als „intelligent-subversives Roadmovie“ auch zur „Aufführung des Jahres“. Zum neunten Mal wurde das Bayerische Staatsorchester „Orchester des Jahres“, dessen bisheriger Generalmusikdirektor Kirill Petrenko sich in diesem Jahr den Titel als „Dirigent des Jahres“ mit dem Schweizer Titus Engel teilt.

„Betörende Lesart“

„Bühnenbildnerin des Jahres“ wurde Katrin Lea Tag für die Ausstattungen der Frankfurter „Salome“ und „The Bassarids“ an der Komischen Oper Berlin. Die Auszeichnung des besten Kostümbildners bekam Achim Freyer für seine Arbeit für George Enescus „Œdipe“ bei den Salzburger Festspielen 2019.

Bei ihrer vierten Kür zur besten Sängerin würdigten die Kritiker Marlis Petersens Darstellung der Marietta/Marie in Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“ an der Bayerischen Staatsoper sowie der Königstochter Salome in Richard Strauss' gleichnamigem Musikdrama am Theater an der Wien. Bei Jakub Józef Orlinski, der zum besten Sänger gewählt wurde, hob die Jury dessen „betörende Lesart“ des Titelhelden in Händels „Tolomeo“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe hervor.

An zwei Komponisten geht auch die „Uraufführung des Jahres“. Olga Neuwirths Virginia-Woolf-Vertonung „Orlando“ an der Wiener Staatsoper erhielt ebenso viele Stimmen wie Hans Abrahamsens Andersen-Adaption „Snedronningen“, die zunächst im dänischen Original ans Königlichen Theater Kopenhagen und danach auf Englisch (als „The Snow Queen“) an die Bayerische Staatsoper kam.