Berlin. Nach zehn Jahren verlässt Barrie Kosky die Komische Oper. Zum Abschied inszeniert er eine Revue. Mit dabei: die Geschwister Pfister.

Theaterchef Barrie Kosky verabschiedet sich nach zehn Jahren mit einem vollen Programm als Intendant der Komischen Oper Berlin. "Es ist eine Monster-Spielzeit geworden", sagte Kosky am Montag. Geplant sind elf Neuproduktionen, acht Sinfoniekonzerte und 14 Wiederaufnahmen.

Im Oktober soll Koskys Interpretation von Kurt Weills und Bertolt Brechts "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" ihre Premiere feiern. Die Eröffnung der Spielzeit am 29. August bestreitet Evgeny Titov mit dem Stück "Œdipe" von George Enescu aus dem Jahr 1936.

Zum Abschied: Barrie Kosky inszeniert eine Revue

Zum Finale der Spielzeit steht ein besonderer Abend an: Kosky inszeniert eine Revue, die die jüdische-amerikanische Kultur der Nachkriegszeit feiert. Mit dabei sind viele von Koskys Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen, darunter Dagmar Manzel, Katharine Mehrling und die Geschwister Pfister. Gesungen wird auf Jiddisch. Unter den Wiederaufnahmen ist die "Orpheo"-Inszenierung, mit der der Australier 2012 seine Zeit als Intendant an der Komischen Oper begann. Der Vorverkauf beginnt am 15. August.

Komische Oper wird saniert und bekommt Neubau

Geplant ist, dass das Musiktheater in den kommenden Jahren einen Neubau bekommt, das historische Haus wird saniert. Während der Bauzeit soll das Ensemble an anderen Orten der Stadt spielen.

Kosky bleibt dem Haus als Regisseur verbunden. Der 54-Jährige betonte, das Ende seiner Amtszeit sei kein Anlass für Trauer oder Melancholie, sondern ein natürlicher Vorgang. Er machte deutlich, was die Philosophie der Komischen Oper sei: Sie sei keine "Ich-Institution", sondern eine "Wir-Institution".

Die Corona-Krise habe die Bühne wirtschaftlich ganz gut gemeistert, sagte die geschäftsführende Direktorin, Susanne Moser. Sie übernimmt als Ko-Intendantin ab Sommer 2022 gemeinsam mit Operndirektor Philip Bröking die Leitung. Kosky wird auch an einem anderen Theater in Berlin präsent sein - mit einem Weill/Brecht-Klassiker. Am 13. August soll seine "Dreigroschenoper" am Berliner Ensemble Premiere feiern.

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