Berlin. Vier geplante Auftritte der Star-Sängerin im September finden statt. Zuvor hatte es Kritik wegen vermeintlicher Putin-Nähe gegeben.

Die Staatsoper Unter den Linden in Berlin hält an den geplanten Auftritten der Opernsängerin Anna Netrebko fest. Das teilte die Intendanz am Donnerstag mit. Netrebko habe sich deutlich vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine distanziert und ihre Distanz zur russischen Führung deutlich gemacht, heißt es in einer Erklärung der Staatsoper.

„Sie hat sowohl durch ihr Statement als auch durch ihr Handeln seit Kriegsausbruch eine klare Position eingenommen und sich distanziert. Das gilt es anzuerkennen“, heißt es in der Erklärung weiter. Netrebko singt ab dem 15. September an vier Tagen die Rolle der Lady Macbeth in Verdis Oper Macbeth. Unmittelbar nach Beginn des Krieges war die Zusammenarbeit mit der Star-Sängerin zunächst auf Eis gelegt worden.

Kritik wegen vermeintlicher Nähe zur russischen Führung

Netrebko war wegen ihrer vermeintlichen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und fehlender Kritik am russischen Angriffskrieg in die Kritik geraten. Mehrere Konzerthäuser sagten daraufhin geplante Auftritte ab. Gegen die Absage in New York geht Netrebko mit einer Schadenersatzklage vor. In Hamburg und Regensburg haben Konzerte mit der Sängerin, auch gegen vereinzelten Widerstand, stattgefunden. Eine Internet-Petition gegen Netrebkos Auftritt in Berlin hatte bis Donnerstagnachmittag mehr als 27.000 Unterzeichner.

Im März vergangenen Jahres hatte sich Netrebko in einer Erklärung vom russischen Angriffskrieg distanziert. „Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien. Meine Position ist klar. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden“, hieß es darin.

Die Staatsoper hatte sich seit Kriegsbeginn mehrfach an die Seite der Ukraine gestellt und ihre Solidarität bekundet, unter anderem mit dem Konzert für Frieden am 6. März 2022.