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Nachtkritik: "Cosi fan tutte" - Verloren im Dickicht

Unerheblich, langweilig und dirigentisch bedenklich: Das ist der erste Eindruck von der Premiere von Mozarts "Cosi fan tutte" am Mittwoch bei den Salzburger Festspielen.

Nachtkritik: "Cosi fan tutte" - Verloren im Dickicht
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Mit "Cosi fan tutte" muss man schon seit Jahrzehnten oft hadern bei den Salzburger Festspielen. Legendär (und vielleicht sogar unerreicht) bleibt die Deutung durch Karl Böhm und Günther Rennert aus den 197o-er Jahren, feurig und zugleich sensibel machte sich der (junge) Riccardo Muti in den Achtzigern an das heikle Stück. Dann waren einmal die Regisseure, öfter noch die Dirigenten problematisch, nur Ursel und Karl-Ernst Herrmann gelang szenisch in ihrer unverwechselbaren ästhetischen Handschrift mit differenziertester Menschenführung eine herzbewegend wahrhaftige Interpretation. Zuletzt fand Claus Guths Deutung immerhin noch eine akzeptable Weiterentwicklung über mehrere Jahre. Gleichwohl: In seiner gesamten Anlage von Mozarts da-Ponte-Trilogie blieb auch bei ihm "Cosi fan tutte" das Schmerzenskind.Schwarz statt weißAm Mittwoch nun startete im Haus für Mozart ein neuer Zyklus. Regisseur Sven-Eric Bechtolf hat im Wesentlichen eine Umfärbung seiner Züricher Inszenierung von 2oo9 vorgenommen, Bühnenbildner Rolf Glittenberg hat ihm statt weiß verkanteter Architektur mit einer einzelnen zentralen Zypresse im Mittelpunkt jetzt ein schwarzes Glashaus mit üppig wucherndem Pflanzendickicht angelegt, das Eckige sozusagen ins Runde gebogen, statt Weiß dominiert jetzt ebenfalls schwarz die Kostüme von Marianne Glittenberg. Die (auf DVD jederzeit nachsehbare) Züricher Aufführung, stark und charakteristisch besetzt,wirkt weitaus stringenter, präziser, komödiantisch pointierter durchgearbeitet als der seltsam verwaschene, belanglose, ja langweilige Salzburger Neuinszenierungs-Aufguss.Dirigentisch bedenklichChristoph Eschenbach, der anstelle des vor Zeiten schon abgesprungenen Franz Welser-Möst gleich den gesamten Zyklus überantwortet bekam, also auch noch "Don Giovanni" und "Le Nozze di Figaro" dirigieren soll, entwickelt kein Gespür für die so komplexen und komplizierten Balancen im Sechseck der Beziehungen, keinen Sinn für organisch abgestufte Dynamik, Rhetorik, Klang und Tempo und ihre unerlässliche Dramaturgie, für flexible, atmende Vokalbegleitung, für kultivierte oder wenigstens handwerklich gefestigte Ensemblestruktur.

Man kann es kaum glauben, dass tatsächlich die Wiener Philharmoniker im Orchestergraben sitzen sollen, so eckig, uncharmant und sinnfrei klingt dieser Mozart da heraus. Dass sich die Wiener Philharmoniker damit zufrieden geben, das verwundert, wo sie doch selbst immer wieder ihre Mozart-Kompetenz unterstreichen.Ungleichgewicht im SängerensembleSängerisch ist diese "Cosi fan tutte" von einem geschlossenen Ensemble ebenfalls weit entfernt. Zwei der Kräfte waren auch schon in Zürich dabei: MalinHartelius (Fiordiligi) und Martina Jankova (Despina) erfüllen ihre Aufgaben mit Erfahrung und achtbar. Luca Pisaroni (Guglielmo), sonst ein brillanter Bariton und intelligenter Klar- und Wahrspieler, wirkte eher unter-, Martin Mitterrutzner (Ferrando), ein arg schmaler junger Tenor, ziemlich überfordert. Marie-Claude Chappuis hat als Dorabella mit manchen stimmlichen Verschärfungen zu kämpfen. Bleibt als wirkliche Persönlichkeit, baritonal geschmeidig, Gerald Finley in der Rolle des Don Alfonso, an den in interessanterer Charakterzeichnung nur Martina Jankova heranreicht.

Das ist in Summe zu wenig für eine Salzburger Festspiel- und Mozart-Aufführung. Das Publikum verteilte seinen Applaus für die Sänger ziemlich gerecht, für den Dirigenten gab es entschiedene Buhs.

Eine ausführliche Besprechung der Neuinszenierung "Cosi fan tutte" lesen Sie in den Salzburger Nachrichten am Freitag.

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