Eine orientalische Liebe voller Witz, Schmerz und Romantik

Eine orientalische Liebe voller Witz, Schmerz und Romantik
"Die arabische Prinzessin" feierte am Freitag im Musiktheater seine Premiere.

Wo die Liebe hinfällt. Ausgerechnet an den armen Fischerjungen Jamil muss die schöne Prinzessin Amirah ihr Herz verlieren. Und trotz seiner niederen Herkunft will sie ihn unbedingt heiraten, koste es, was es wolle. Das ist der Ausgangspunkt der wahrlich bezaubernden Märchenoper "Die arabische Prinzessin", die am Freitag in der BlackBox im Musiktheater am Volksgarten erstmals in Österreich auf die Bühne gebracht wurde.

Drastische Wende

Der ungebildete Jamil mit seiner liebreizenden Stimme, gespielt vom Tenor Sven Hjörleifsson (alternierend mit Klaus Dieter Paar), wird vom Fischmarkt an den königlichen Hof geholt. Dort wird ihm beigebracht, wie er sich als künftiger Prinz zu verhalten hat. Amirah (Elisabeth Breuer/Fenja Lukas) und Jamil lieben einander und es wird tatsächlich geheiratet.

Doch die orientalische Liebesgeschichte nimmt eine drastische Wende, als Amirah Jamil mit einem abfälligen Scherz ob seiner eigentlichen Herkunft zutiefst verletzt. Er wird daraufhin stumm und verlässt sie. Nun beginnt für die Prinzessin eine schmerzhafte Suche nach ihrem Gemahl, die sie beinahe das eigene Leben kostet.

Lebendige Atmosphäre

Trotz der Ein-Raum-Bühne ohne die übliche Theatermaschinerie schaffte Regisseur John F. Kutil mit Bühnenbildner Christian Schmidleithner eine außerordentlich lebendige Atmosphäre, die das Publikum mitnimmt auf eine Reise aus tausendundeiner Nacht. Die 25 Sänger des Kinder- und Jugendchores des Landestheaters – durch die Zweifachbesetzung sind es insgesamt 50 junge Schauspieler – brillierten dazu als Fischverkäufer, Straßenkinder und Hochzeitsgesellschaft. Die jungen Solisten, allen voran Elisabeth Breuer, fesselten ohne Ausnahme mit bravouröser Stimme. Erwähnenswert ist auch Nathan Mitterbauer, der sich als kleiner Ali gewitzt in Szene setzt.

Spanischer Mozart

Uraufgeführt wurde das Opernprojekt übrigens 2009 in Ramallah (Westjordanland). Die Musik stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert vom spanischen Komponisten Juan Crisostomo de Arriaga. Dass man den bereits mit 20 Jahren verstorbenen Komponisten "den spanischen Mozart" nennt, leuchtet einem bereits nach den ersten Takten ein. Die neun Musiker des Brucknerorchesters sind ins Bühnenbild integriert und begleiten das arabische Märchen mit Klängen, die unbeschwert ins Ohr gehen.

Nach "Lynx, der Luchs" und "Raus aus dem Haus" ist es nun die dritte Kinderoper, die im Musiktheater aufgeführt wird. Die weiteren 15 Termine (ab 8 Jahren) sind beinahe ausverkauft, es gibt aber noch Restkarten. Am 8. November wird das Stück erneut ins Programm aufgenommen.

Seit Samstag, 3. Mai, sind in den Kammerspielen des Landestheaters "Die Goldberg-Variationen" von George Tabori (1914– 2007)zu sehen. Darin versucht der Regisseur Mr. Jay in nur sieben Tagen ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen, das die gesamte Geschichte der Bibel, von der Entstehung der Welt bis zur Kreuzigung Jesu, zum Thema hat. Bei den Proben geht trotz des genauen Plans der Schöpfung jedoch alles schief, was der Regieassistent Goldberg auszubaden hat. Karten: 0800 218 000

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