Pfingstfestspiele: Jubel für „Iphigenie“
Zum vierten Mal tragen die Pfingstfestspiele die Handschrift von Cecilia Bartoli - und zum vierten Mal setzte die italienische Star-Mezzosopranistin zum Auftakt eine Oper an, in der sie selbst die Hauptrolle sang. Und nicht nur Bartoli begeisterte das Publikum: Es waren auch die Partner auf der Bühne, im Graben und auch die Regie, die in diesen Erfolg eingebunden waren.
Salzburger Festspiele / Monika Rittershaus
Karge Insznierung zeigt Elend der Gefangenen
Iphigenie ist als Priesterin und zugleich Gefangene gezwungen, für einen tyrannischen Herrscher alle Fremden zu opfern. Sie verschont ihren Bruder Orest und erkämpft damit für alle die Freiheit. Die Produktion zeigt szenisch und musikalisch ungeschönt das Elend der Gefangenen, die in einer kargen Halle eingeschlossen sind. Das Regieteam - Moshe Leiser und Patrice Caurier - stellt die Verzweiflung diese Menschen ins Zentrum - fern jeder priesterlichen Schönheit. Es mag sein, dass sie dafür einige „Buhs“ einstecken mussten.
Der rauen Szene entspricht die Musik, wie sie Diego Fasolis vom Ensemble „I Barocchisti“ spielen lässt. Gluck verzichtete für diese Oper auf allen musikalischen Zierrat und ließ sich nur von den Gefühlen der Figuren leiten. „Iphigenie en Tauride“ wird am Montag und dann noch fünf Mal im Festspielsommer wiederholt.
Link:
- Bartoli verleiht der Iphigenie Flügel (salzburg.ORF.at; 22.5.2015)