Im Grunde warten alle darauf an diesem beglückenden Opernabend. Sie warten, dass es passiert. Dass der britische Polarforscher Robert F. Scott und sein Konkurrent, der Norweger Roald Amundsen, sich Ölzeug und Seehundfelle von den Leibern reißen und endlich als Flüchtlinge des 21. Jahrhunderts dastehen. Geworfen in eine eisig-feindliche Welt, geschunden an Körper, Geist und Seele. Läge doch nahe. Passiert aber nicht. Scott bleibt der, der er mutmaßlich war, ein selbstquälerischer, psychopathischer Typ, der den Wettlauf zum Südpol verliert und am Ende, "dah-di-di-dit dit", den Kältetod stirbt, während Amundsen als Sieger und Held längst heimgekehrt ist. Gejagte freilich sind sie beide, vom eigenen Leben, von der Last des Nordens, und wenn zu den Morsezeichen des Telegramms mit der Nachricht von Scotts Tod die Schlussmusik anhebt, fein, sehr fern, silbrig klöppelnd, dann klingt das wie ein im ewigen Eis gefangenes Wagnersches Nibelheim.