„Mefistofele“-Inszenierung : Früher gab’s weniger Lametta
Von Eleonore Büning
Lesezeit: 4 Min.
Als die vierte Wand einstürzt, bleibt das erst unbemerkt. Irgendwann im zweiten Akt der Oper „Mefistofele“ von Arrigo Boito muss es passiert sein. Über die Bühne toben immer noch tüchtig die Heiden der ersten Walpurgisballnacht, der Hexenmeister küsste die Hexenmeisterin, diabolische Dirndl schuhplattlern mit infernalischen Krachledernen, und die Vision des hingerichteten Gretchens, mit roter Blutperlenkette um den Hals, klettert couragiert an einem Seidenschal, der aus dem Schnürboden fiel, in den Himmel hoch. Da bricht die Hölle plötzlich aus den Fugen. Sie lappt über den Bühnenrampenrand, überschwemmt den Orchestergraben, erreicht die erste Parkettreihe, wächst und wuchert, erfasst das gesamte Festspielhaus.
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