Salzburger Festspiele :
Eine Bremsverzögerung wäre hilfreich

Von Jan Brachmann, Salzburg
Lesezeit: 5 Min.
Ruhigstellen oder aufscheuchen? Bei dieser „Clemenza“ geht nicht nur das Ensemble durch ein stetes Wechselbad.
Gemach, die Herren: Teodor Currentzis dirigiert Peter Sellars’ Inszenierung von Mozarts „Clemenza di Tito“ als ständigen Tempowechsel. Tiefe Musikalität paart sich dabei mit einer Neigung zum Groben.

Jetzt, im Rokoko der Demokratie, in den goldenen, von ersten Herbststürmen durchwirbelten Oktobertagen des Parlamentarismus, hat Wolfgang Amadeus Mozarts letzte, von abschiedlicher Helle erfüllte Oper „La clemenza di Tito“ wieder Konjunktur. In Karlsruhe und Baden-Baden war das Stück über einen Kaiser, der aus Gründen der Staatsräson sogar seinem Attentäter gegenüber noch Großmut übt, jeweils Anfang Juli schon zu sehen. In Gent wird es bald kommen, und in Salzburg eröffnet es die diesjährigen Festspiele, um von hier aus noch nach Amsterdam und Berlin zu wandern.

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