Sie ist begehrtes, viel fotografiertes Model, die ihre körperlichen Vorzüge mit enormem Sexappeal zur Schau stellt. Sie stirbt nicht an Schwindsucht, sondern an Krebs. Er ist ein Mann, der in der Öffentlichkeit steht. Er könnte Politiker oder Unternehmer sein: Die Geschichte von Violetta und Alfredo wird von Regisseur Richard Brunel ins Heute gerückt, um die verschwimmenden Grenzen zwischen Kunst und Anrüchigkeit in Giuseppe Verdis „La Traviata“ auch in der Jetzt-Zeit nachvollziehbar zu machen. Mit einigen wenigen veränderbaren Elementen und dem vielfachen Einsatz der Drehbühne werden bei der Eröffnungspremiere am Stadttheater Klagenfurt praktikable Spielräume geschaffen. Abgesehen von einem entbehrlichen Filmausschnitt und dem zu langen Einsatz von Röntgenbildern und Geräuschen von medizinischen Geräten - offensichtlich um die Umbauphasen zwischen den Bildern zu überbrücken - entstehen immer wieder packende Situationen. Mit vielen Details und Ideen gespickt ist die ausgefeilte Personenführung, die eindrucksvolle Bilder und Effekte erschafft.