Hamburger Staatsoper : Dieser „Fidelio“ ist eine Katastrophe
Von Jan Brachmann
Lesezeit: 3 Min.
Dass es schiefgehen wird mit Ludwig van Beethovens „Fidelio“ – und zwar restlos –, das kann man schon in der Ouvertüre ahnen, wenn auch nicht gleich am Anfang. Da nämlich, im Adagio der Einleitung – gespielt wird die dritte „Leonoren“-Ouvertüre, nicht die eigentliche „Fidelio“-Ouvertüre –, klingt das Philharmonische Staatsorchester noch ganz verheißungsvoll. Der Mischklang von Holz, Hörnern, Trompeten und Streichern auf dem ersten G hat etwas Unheimliches, schwer zu Fassendes. Und die regsame Dynamik der Streicher im allerleisesten Bereich enthält ein Versprechen, dass hier einen Abend lang unter der Leitung des Hamburger Generalmusikdirektors Kent Nagano eine spannungsreiche orchestrale Erzählung entstehen könnte.
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