Hamburger Staatsoper :
Dieser „Fidelio“ ist eine Katastrophe

Lesezeit: 3 Min.
Befreiung ausgeschlossen: Simone Schneider als Leonore, Falk Struckmann als Rocco, Mélissa Petit als Marzelline in der Hamburger Aufführung.
Singende Männer auf der verzweifelten Suche nach der Takteins: Was hat man sich in Hamburg bei dieser Beethoven-Aufführung eigentlich gedacht?

Dass es schiefgehen wird mit Ludwig van Beethovens „Fidelio“ – und zwar restlos –, das kann man schon in der Ouvertüre ahnen, wenn auch nicht gleich am Anfang. Da nämlich, im Adagio der Einleitung – gespielt wird die dritte „Leonoren“-Ouvertüre, nicht die eigentliche „Fidelio“-Ouvertüre –, klingt das Philharmonische Staatsorchester noch ganz verheißungsvoll. Der Mischklang von Holz, Hörnern, Trompeten und Streichern auf dem ersten G hat etwas Unheimliches, schwer zu Fassendes. Und die regsame Dynamik der Streicher im allerleisesten Bereich enthält ein Versprechen, dass hier einen Abend lang unter der Leitung des Hamburger Generalmusikdirektors Kent Nagano eine spannungsreiche orchestrale Erzählung entstehen könnte.

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