Ungarische Staatsoper :
Im glitzernden Tränensee

Von Reinhard Kager
Lesezeit: 3 Min.
Alles  innerpsychisch, auch die Türen, die kurz symbolisch als Narben am Körper Blaubarts sichtbar werden: Szene aus der Budapester Produktion
Die Ungarische Staatsoper feiert mit Péter Eötvös das Jubiläum von Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“. Doch wirklich überzeugen konnte das Konzept nicht.

Die Anzahl kürzerer Werke, die mit Béla Bartóks epochalem Einakter „Herzog Blaubarts Burg“ für abendfüllende Aufführungen kombiniert wurden, ist groß: Schönbergs Monodram „Erwartung“ steht wohl an erster Stelle der Paarungen, aber auch Strawinskys „Oedipus rex“ oder Bartóks „Wunderbarer Mandarin“ wurden schon zusammen mit der Maeterlinck-Vertonung gezeigt. Den Vogel schießt derzeit die Leipziger Oper ab durch die Ergänzung von „Blaubart“ mit Leoncavallos „Pagliacci“. All den Kombinationen ist gemein, dass keines der Stücke so recht zu Bartóks impressionistisch angehauchter Musik auf den dunkel-symbolistischen Stoff passen will.

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