Jubel, Bravogeschrei, Ovationen! Ein Triumph für Franz Welser-Möst, die Wiener Philharmoniker und Italiens Starregisseur Romeo Castellucci, die Richard Strauss’ „Salome“ am Samstag zum packenden Salzburger Festspielereignis in der Felsenreitschule machten.
Castellucci, der mit legendären Inszenierungen wie seinem Pariser „Moses und Aron“ internationaler Spitzenreiter wurde, deutet Strauss’ Werk nach Oscar Wilde als Nachtdrama: Salome stürzt im Rausch des Begehrens nach dem Kopf des Jochanaan in einen Abgrund; Castelucci: „Ein Bild biblischer Gewalt.“
Asmik Grigorian gestaltet die Titelpartie mit aufregender Intensität. Welch ein Wandel vom naiv kapriziösen Mädchen zur Frau, in deren Seele ein Sturm tobt. In Franz Welser-Möst - am Pult der fabelhaft spielenden „Wiener“ - hat sie den idealen Partner, der erotisch-perverse und exotische Aspekte auskostet, vor allem aber Strauss’ Klangpsychologie in rauschende Klangfarben umsetzt. Souverän die übrige Besetzung, vor allem Gábor Bretz als Jochanaan (unsere ausführliche Kritik folgt in der Montag-Ausgabe der „Krone“).
Karl-Heinz Roschitz, Kronen Zeitung
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